Mai 21. 2021, 12:00:00 am

Duplizieren und Zuweisen – 2 mächtige neue Funktionen der Klientenverwaltung am Beispiel des Strukturmodells der Transaktionsanalyse

Liebe Coachingspace-Community,

dem ein oder der anderen wird bereits aufgefallen sein, dass wir in der Coachingspace-App bis vor kurzem einen Bereich namens “Community” hatten. Mittlerweile entsteht dieser Bereich erstmal hinter den Kulissen, weil wir uns vorrangig um die Neu- und Weiterentwicklung der Methoden kümmern. Die Idee hinter der Community war und ist aber nach wie vor für uns von großer Bedeutung. Der Aufruf geht dabei an Sie, liebe Nutzerin und lieber Nutzer, uns an Ihrer Arbeit teilhaben zu lassen und an Anwendungsbeispielen mitzuerleben, wie vielfältig man mit dem Coachingspace arbeiten kann. Genau das möchten wir über den Weg dieses Blogbeitrags das zweite Mal (nach dem Artikel zur Action-Priority-Matrix) versuchen.

Das Problem: Vorlagen erstellen ist aufwändig

Einer unserer Nutzer, Horst Lempart, kam kürzlich auf uns zu mit der Bitte, das Strukturmodell der Transaktionsanalyse in den Coachingspace zu integrieren. Man könne das zwar im Online-Whiteboard des Coachingspaces erstellen. Allerdings wäre das mit viel Aufwand und v.a. Zeit verbunden – Zeit, die man in einem Online-Coaching spontan so nicht hat. Ein Problem, auf das vermutlich viele unserer Nutzer:innen bereits gestoßen sind. Auch Studien belegen immer wieder, dass die Vorbereitung auf Online-Beratungssitzungen zeitaufwändiger ist als bei Beratungen in Präsenz (siehe z.B. Richardson, 2012; Simpson, Deans, & Brebner, 2001).

Die Lösung: Die neue Klientenverwaltung im Coachingspace

Da traf es sich gut, dass wir ab sofort die neue Klientenverwaltung im Coachingspace nutzen können. Mit dieser sind zahlreiche neue Funktionen verknüpft, die alle hier aufzuzählen und deren Nutzen zu erklären den Rahmen dieses Blogbeitrags sprengen würde. Stattdessen liefern wir in Kürze ein Video in unserem Videotutorial-Bereich nach, in dem wir alle Funktionen vorstellen werden. Mit dem Duplizieren und dem Zuweisen möchten wir aber hier schon mal zwei zentrale Funktionen beispielhaft herausgreifen, mit denen sich nämlich oben skizziertes Problem lösen lässt.

Neu in jeder Methode: Die Möglichkeit, Klient:innen zuzuweisen (links) und Methodenzustände zu duplizieren (rechts, mit Klick auf die drei Punkte)

Neu in jeder Methode: Die Möglichkeit, Klient:innen zuzuweisen (links) und Methodenzustände zu duplizieren (rechts, mit Klick auf die drei Punkte)

Mit der Funktion “Duplizieren”, die sich bei jeder Methode hinter den drei Punkten auf der rechten Seite versteckt, lässt sich die jeweilige Methode in ihrem aktuellen Zustand “klonen”. Das bietet von nun an u.a. die tolle Möglichkeit, sich ein einziges Mal (z.B. im Vorfeld auf eine Beratungssitzung) die Zeit und Mühe zu machen, eine Vorlage, wie z.B. vom Strukturmodell der Transaktionsanalyse, zu erstellen. Im Anschluss genügt dann die Duplizieren-Funktion, um beliebig oft eine exakte Kopie der Vorlage zu erstellen und – wer möchte – über die Bearbeiten-Funktion umzubenennen.

Im nächsten Schritt lässt sich über die Funktion “Klient:in zuordnen” die entsprechende Klient:in zu der Kopie zuweisen. Dort legt man entweder eine neue Klientin oder neuen Klienten an oder wählt Klient:innen aus, die man vorher bereits über die Klientenverwaltung angelegt hatte (zu finden im Hauptmenü links unter “Verwaltung”).

Im Sinne unseres Community-Ansatzes konnten wir Horst Lempart dazu gewinnen, ein Praxisbeispiel beizusteuern, wie er mit dem Strukturmodell konkret arbeitet.


Praxisbeispiel: Aus der Haut gefahren

Die Kita-Leiterin Andrea K. erzählte mir am Telefon, dass sie eine kritische Auseinandersetzung mit der Mitarbeiterin Michaela M. hatte. Corona bedingt kam es gelegentlich zu personellen Engpässen. Michaela warf der Leiterin deshalb vor, keinen „Plan B“ für solche Fälle zu haben. „Ich hätte aus der Haut fahren können, so eine Unverschämtheit. Woher weiß die denn, welche Pläne ich habe?!“, äußerte sich Andrea aufgebracht dazu. Schon während des Telefonats kam mit die Idee, die Supervision anhand des Strukturmodells (auch Drei-Instanzen-Modells) der Transaktionsanalyse aufzubauen. Zu unserem Termin hatte ich dank der Duplizieren-Funktion im Coachingspace mit zwei Klicks meine Vorlage des Drei-Instanz-Modells dupliziert und das Coaching konnte direkt starten.

Das Strukturmodell der Transaktionsanalyse: Im Nu dupliziert aus einer Vorlage, die im Vorfeld der Beratungssitzung erstellt worden war.

Das Strukturmodell der Transaktionsanalyse: Im Nu dupliziert aus einer Vorlage, die im Vorfeld der Beratungssitzung erstellt worden war.

Wenn die Emotionen hoch kochen starte ich gerne mit der Frage „Wie fühlten Sie sich in der kritischen Situation?“ Andrea lachte. „Wie ein kleines Kind. Ich fühle mich beurteilt wie in der Schule, als ich meine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hatte.“

Ich stelle Frau K. kurz das Modell vor. Gerade für Konfliktsituationen bringt es oft erhellende Einsichten in die hinter der Kommunikation liegenden Muster. Trotzdem betone ich gerne, dass auch psychologische Modelle eben nur Modelle sind, die Komplexität reduzieren. Der große Vorteil besteht darin, dass sie Zusammenhänge deutlich machen und Abläufe handhabbarer werden. Zurück in die Handlungsfähigkeit, das war unser gemeinsamer Auftrag. Ich visualisierte also am Whiteboard mit:

Unser Kind-Ich-Anteil reagiert besonders aus dem Gefühl heraus. Gefühle geben uns gute Hinweise auf die dahinter liegenden Bedürfnisse und Werte. In Andreas’ Fall stellte sich heraus, dass ihre Werte nach Respekt und Weitsicht nicht ausreichend bedient wurden. Aus dieser Wut heraus reagierte sie trotzig. Was zu noch mehr klugen Ratschlägen von Michaela führte. Es entwickelte sich ein Ping-Pong-Spiel. Wie aber aus dieser Schleife aussteigen?

Der Ausstieg aus der Schleife

Es ist immer wieder eine Freude zu erleben, wie kreativ die Klient:innen werden, wenn Sie das Modell visualisiert kennenlernen. Es erschließt sich leicht und öffnet sehr schnell Türen zu neuen, alternativen Handlungsoptionen. Im Fall von Andrea K. sah das so aus:

Andrea K. nahm die neuen Ideen als Möglichkeiten mit, zukünftig eine andere Wahl treffen zu können. Mit etwas Übung müsse sie nicht Sklavin ihrer kindlichen Impulse bleiben. Ob Michaela dann tatsächlich das Angebot der „erwachsenen Kommunikation“ annimmt ist zwar nicht garantiert, aber der Versuch lohnt sich. Im Coaching denken wir in Wahrscheinlichkeiten.

Die Weiterarbeit

Da sich das Whiteboard im Coachingspace automatisch im Hintergrund abspeichert, war es einfach, Andrea K. ein Bild von den Ergebnissen mit auf den Weg zu geben. Und sicherlich werden wir zur Evaluation ihrer Ergebnisse noch einmal darauf zurückkommen. Vielleicht werden wir dazu auch das „Innere Team“ aufgreifen, das eine wunderbare Ergänzung darstellt. – von Horst Lempart (www.horstlempart.de)

An der Stelle vielen Dank Horst für diesen tollen Einblick in deine Arbeit. Zur Weiterarbeit gibt es sogar noch eine weitere Funktion, die durch die neue Klientenverwaltung ebenfalls heimlich, still und leise Einzug in den Coachingspace erhalten hat: Die sogenannten Methodenlinks (siehe rote Markierung im Screenshot unten). Jede zuwiesene Methode erhält von nun an automatisch einen eigenen Link, über den die Klientin oder der Klient beispielsweise zwischen zwei Coaching-Sitzungen an der Methode weiterarbeiten kann – Blended Coaching/Consulting im Coachingspace wird somit ein Leichtes. Mehr dazu aber in einem unserer nächsten Blog-Beiträge.

Über die Methodenlinks (rote Markierung) lässt sich eine Methode immer, auch ohne Coach/Berater:in, bearbeiten- es sei denn, man schließt sie über das Schlosssymbol daneben.

Über die Methodenlinks (rote Markierung) lässt sich eine Methode immer, auch ohne Coach/Berater:in, bearbeiten- es sei denn, man schließt sie über das Schlosssymbol daneben.

Nun erstmal frohes Ausprobieren bei der Zuweisen- und Duplizieren-Funktion wünscht Ihnen

das Coachingspace-Team

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